MEIN TAGEBUCH
Zusammengekauert saß ein geradezu undefinierbares Etwas in einer Ecke . Es handelte sich um einen Hund und die Ecke war auch nicht irgendeine Ecke in irgendeinem Raum . Sie befand sich in einer Perrera . Wir nennen sie Tötungsstation , denn dies ist die Bestimmung dieser in Spanien weit verbreiteten Einrichtung und bedeutet für viele Hunde das sichere Ende. Hier kann das einst so geliebte Haustier abgegeben. Endstation für die Ware Hund, einst mit viel Freude angeschafft nun abgeliebt und ausgedient . Das kleine schmutzige und völlig verfilzte Bündel drückte sich in die Ecke . Versuchte sich vor dem harten kalten Wasserstrahl mit dem die Arbeiter die Exkremente wegzuspülen pflegten, in Sicherheit zu bringen Ab und an kam ein Mensch und warf Trockenfutter auf den Boden . Flink mußte er dabei sein, denn die Rationen waren karg gehalten. Und nur die Stärksten unter seinen Schicksalsgenossen bekamen genug zu fressen. Der kleine Hund hatte immer wieder beobachtet, wie der eine oder andere Hund von dem Arbeiter aus dem Zwinger geholt wurde und nicht mehr zurück kam.
Manchmal aber kam ein Zweibeiner, der ihn fotografierte, freundlich mit ihm sprach und durch die Gitterstäbe streichelte. In solchen Momenten freute er sich, wedelte mit seinem Stummelschwänzchen und hoffte den Zwinger verlassen zu dürfen . Und eines Tages war es dann soweit. Der kleine weiße Wuschelhund wurde von Tierschützern aus der Perrera rausgekauft und war somit gerettet.
So oder so ähnlich wird die Geschichte von dem kleinen verfilzten Hund aus Andalusien gewesen sein, bevor er in unsere Auffangstation in Barcelona gebracht wurde.
Diese Auffangstation ist eigentlich eine Hundepension in der wir Zwinger anmieten , um unsere geretteten Hunde aus der Tötungsstation, für die Ausreise vorbereiten zu können.
Als er dort ankam mußte er von all seinem verfilzten Fell befreit werden. Es stellte sich heraus, das er nicht nur rappeldürr, sondern auch ein verletztes Beinchen hatte.
Grund genug für mich, ihn so schnell als möglich aus der Hundepension und in meine Obhut zu holen . Und nachdem er für Ausreise ausreichend vorbereitet war , d.h . vollständig geimpft , Mittelmeertest, gechipt und seinen persönlichen Eu Pass erhalten hatte, durfte er seinen Flug in ein hoffentlich besseres Leben antreten .
Wie bereits in meinem Weihnachtsbrief berichtet, haben Hugo und Julchen gemeinsam ein wunderbares Zuhause gefunden.
Liebe Ines,
wir wollen uns endlich einmal aus unserer neuen Heimat melden. Wir entschuldigen uns auch für die Verspätung, aber es gibt hier so viel Neues, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen.
Zunächst war die Fahrt in die neue Heimat ganz schön lang. Hin und wieder haben Jule und ich mal den Kopf hochgestreckt, um zu sehen was da los ist. Unser neues Frauchen hat uns dann gut zugeredet und so haben wir einfach weitergeschlafen. Endlich zu Hause angekommen, hat sie uns aus dem Auto gehoben, damit wir schnellstens unser „Geschäft“ erledigen konnten. Hugo brauchte natürlich ewig lange, weil er an jedem einzelnen Grashalm schnuppern musste. Im Haus gab es dann viel zu entdecken. Diese neuen Gerüche, also einfach umwerfend. Wir haben jedes Zimmer inspiziert, während Frauchen uns noch eine kleine Mahlzeit zubereitet hat. In einem Zimmer war die Katze untergebracht. Die war nicht so interessant, auch wenn sie vor uns Angst hat, aber das Katzenklo....... Welch eine Wonne!!!!!! Anscheinend waren wir zu laut, aber nur, weil Hugo seinen Kopf nicht aus der Öffnung bekam. Also hat Frauchen uns entdeckt!! Geschimpft hat sie wie ein „Rohrsspatz“, aber was solls. Dieser Geruch war einfach unwiderstehlich. Das haben wir irgendwann noch einmal versucht. Aber seitdem macht sie immer die Tür zu. Schade eigentlich....
Dann hat Frauchen uns unseren Schlafplatz gezeigt. Sie hatte zwei große, dicke, kuschelige Decken aufeinandergelegt, die Jule und ich uns für die erste Nacht teilten. Aber Jule gefiel das nicht so besonders. Irgendwie wurde sie auch anders und begann Abstand zu halten.
Einige Tage später, am 1. Dezember, wusste Frauchen auch warum. Jule war unpässlich.
Sie hinterließ ihre Spuren überall. Das dauerte dann drei Wochen an. Aber mich interessierte das nicht die Bohne. Bin ja schließlich auch nicht mehr der Jüngste! Naja, also an unserem ersten richtigen Tag im neuen Zuhause ging es dann erst einmal in den Garten. Das war vielleicht toll! Die Büsche und Sträucher und andere Pflanzen waren für uns ja noch neu. Man kann sich da gut verstecken und schnüffeln bis der Arzt kommt. Hugo hat sein Talent als Landschaftsgärtner auch schon bewiesen. Frauchen meinte, wenn er so weiter an den Ästchen knabbert, braucht sie im Frühjahr keinen Gärtner zu holen, der die Büsche zurückschneidet. Einen Teich gibt es da auch. Leider ist er jetzt zugefroren. Hugo stört das aber nicht, er „testet“ manchmal, ob man noch drauf stehen kann. Momentan gibt es hier überhaupt viel Schnee. Jule geht zwar gerne raus, wenn Frauchen mitgeht, ansonsten ist sie aber auch die Erste, die wieder drin ist. Ich dagegen liebe den Schnee. Ich kann mich so schön drin wälzen. Frauchen spielt immer Ball mit uns, oder will es zumindest! Für so einen Kinderkram bin ich natürlich zu alt. Ich spiele lieber fangen. Aber Jule, die hat ganz schnell kapiert, wenn sie den Ball zu Frauchen zurückbringt, dann wird sie ganz doll gelobt, und Frauchen wirft den Ball wieder weg. Jule kann Sprünge machen, wenn sie sich freut. Es ist eine wahre Pracht das zu beobachten! Jule ist auch die Erste, die morgens an Frauchens Bett steht und mit dem „Propeller“ wedelt, um ihre Streicheleinheiten abzuholen. Ich genieße das langsame Aufwachen!
Unser Tagesablauf ist eigentlich ganz einfach zu merken, aber dennoch nicht langweilig.
Morgens macht Frauchen die Tür auf, nach den Streicheleinheiten, damit wir rauskönnen. In der Zwischenzeit macht sie Frühstück. Jeden Tag gibt es eine andere Fleischsorte, aber immer ist ein Apfel oder Gemüse dabei. Frauchen macht dann noch Dinkel oder andere Cerealien dazu. Hmmmmh lecker. Wir streiten uns auch nicht mehr. Die beiden ersten Tage war das für Frauchen etwas beängstigend. Zwar hatte jeder von uns seine eigene Schüssel,
aber Hugo „wie Jule in die Schranken“ wenn sie nur mal schnuppern wollte. Selbst als seine Schüssel schon leer war und Jule kam in die Nähe, dröhnte ein warnendes Bellen aus Hugos Richtung. Dann hat Frauchen die Schüsseln ein paar Meter auseinander gestellt und bei Hugo mehr Wasser zugegeben, damit er länger beschäftigt ist. Er kontrolliert zwar noch, ob Jule auch alles aufgefressen hat, aber es gibt kein Gebell mehr. Naja, wir wissen ja inzwischen, dass wir nicht mehr teilen müssen und Frauchen füttert uns ja.
Also, weiter im Tagesablauf. Wenn Frauchen zur Arbeit geht, gibt sie uns ein Stück wohlriechenden Pansen...... Dann gehen wir auf unsere Decken (wir haben inzwischen getrennte Schlafplätze) und machen ein Nickerchen. Um die Mittagszeit kommt Oma. Sie lässt uns in den Garten, erzählt uns Geschickten, gibt uns ein Leckerli und natürlich Streicheleinheiten. Wir würden gerne draußen mit ihr spielen, aber das wollen wir der „alten Dame“ mit ihren 83 Jahren nicht zumuten. Nachmittags kommt Andrea, Mamas Freundin. Das ist eine Ulknudel! Die geht mit uns spazieren und erzählt und erzählt und erzählt...... Sie hat es immer noch nicht geschnallt, dass Hugo lieber schnuppert und seine Spaziergänge langsam macht. Jule dagegen gerne „in alle Richtungen“ läuft. Aber Hauptsache unterwegs. Irgendwann kapiert Andrea das vielleicht..... Nach dem Spaziergang sind wir natürlich auch wieder müde. Dann schlafen wir bis Frauchen kommt. Wir kennen das Auto und wissen, dass sie an der Tür ist. Da brauchen wir gar nicht erst zu bellen. Jule freut sich dann schon riesig. Ich dagegen „verschlafe“ Frauchens Ankunft hin und wieder. Dann gibt es erst mal Streicheleinheiten und danach geht sie mit uns raus. Wenn wir fertig sind gehen wir gemeinsam in die Küche, denn es gibt ja die kleine Abendmahlzeit, meistens Reis mit Quark oder einem Ei. Wir legen uns dann in die Tür bis das Essen fertig ist. Alles Taktik, damit Frauchen nicht auf die Idee kommt abzuhauen! Danach lassen wir Frauchen ihr Abendessen genießen. Bevor wir schlafen gehen gibt es natürlich unsere wohlverdienten Streicheleinheiten. Da bestehen wir drauf! Übrigens, wir schlafen immer noch in Frauchens Schlafzimmer. Am Wochenende treffen wir dann andere Hunde. Da gibt es schon einige in der Nachbarschaft. Frauchen lässt uns aber nur mit denen spielen, die sie kennt und von denen sie weiß, sie sind uns gut gesinnt. Da passt sie immer gut auf!
Deine Jule und Dein Hugo
März 2011..... das neue Frauchen berichtet:
Liebe Frau Holzer,
ich hoffe, es geht Ihnen gut und Sie genießen das schöne Frühlingswetter so wie wir.
Leider haben Sie auf Hugo und Jules Email vom Dezember nicht geantwortet und so will
ich heute wieder einmal schreiben.
Den beiden geht es wunderbar. Vor der Tür zum Garten ist inzwischen gepflastert und so
lieben es die beiden, in der Sonne zu liegen während ich meine Hausarbeit erledige. Jule
"pirscht" sich so langsam an die "Chefposition" heran und Hugo läßt sich das immer öfter
ohne Murren gefallen. Sie darf sogar auf seinem geliebten Kissen liegen. Leider hat Jule
sich die Unart von Hugo angewöhnt, wenn sie gestreichelt werden will, legt sie sich mir
vor die Füße und streckt mir den Bauch hin. Naja, was will ich machen. Es rührt mich natürlich.
Die Kleine würden Sie nicht wieder erkennen, wie sie vor Lebenslust sprudelt. Sie kann
sich freuen, dass nicht nur der Schwanz wedelt, sondern der ganze Körper gleich mit.
Sie animiert Hugo immer öfters zum Spielen. Er freut sich dann auch und versucht zu
hüpfen so gut es geht. Man merkt ihm an, dass ihm die Rolle gefällt. Während Hugo
mehr der gemütliche Typ ist, auch beim Spazierengehen, flitzt Jule über Feld und Wiese.
Da bin ich heilfroh, dass sie so auf mich fixiert ist, denn sobald ich in die andere Richtung
gehe, kommt sie angeschossen, wieein Torpedo. Sie ist wirklich unheimlich schnell geworden.
Hugo schnuppert lieber, läßt sich aber auch nicht gerne abrufen. Besser gesagt, wenn er
keine Lust hat, hörter einfach nichts. So nehme ich dann vorsichtshalber die Schleppleine.
Damit hat er genug Freilauf und ich keine Angst, dass er einfach abhaut. Wenn wir drei
alleine sind, benehmen sich die beiden ganz ungezwungen. Kommt jemand dazu ist Jule
noch scheu, aber Hugo geht ohne Hemmungen los und holt sich Streicheleinheiten.
Bei der Tierärztin waren wir auch zur Vorstellung. Sie hat zu einem Futter geraten, das
für die Haut der beiden besser ist. Vorher gab es ja "Hausmannskost". Ich muss sagen,
es ist zwar nicht billig, aber beiden bekommt es ausgezeichnet. Ich würde sogar sagen,
dass Hugos Fell seitdem gleichmäßig wächst - sogar am Hinterteil. Er schüttelt auch nicht
mehr mit dem Kopf. Naja, wir machen die Ohrmuschel auch regelmäßig sauber. Die
Schönheitspflege genießen beide. Wenn ich Hugo bürste, versucht Jule immer zu helfen.
Es ist wirklich putzig mit den beiden.
So, ich werde noch ein paar Bilder beifügen. Die sind halt noch vom Winter. Nächstes Mal
schicke ich dann ganz neue. Zuerst muss Hugo allerdings zum Friseur!
Liebe Grüße von
Sylvia mit Hugo und Jule
JÄNNER 2011 Wolly hat es geschafft !Nach drei langen Jahren in unwürdiger Kettenhaltung und wenig menschlicher Ansprache konnte Wolly zu seiner neuen Familie ziehen . Er genießt nun engen Familienanschluss und ausreichend lange Spaziergänge. Das Blatt hat sich gewendet und für Wolly ist ein Traum wahr geworden !!!
Und so sah das Leben von Wolly aus:
Herbst 2010
Das ist Wolly, ein liebenswerter und sehr freundlicher Hund, der 3 Jahre lang an der Kette gehalten wurde . Zwar wurde er von seinen Besitzern auch mal an der Leine spazierngeführt. Aber es war viel zu wenig für den agilen, bewegungshungrigen netten Wolfi.
Und so verschaffte sich Wolly hin und wieder, selbständig einen kleinen Spaziergang. Leider zum Missfallen seiner Besitzer und nach seinem letzten Ausgang sollte er erschossen werden, da die betagten Besitzer mit dem völlig verständlichen Bewegungsdrang eines dreijährigen Rüden völlig überfordert gewesen sind.
Wolli ist trotz Kettenhaltung freundlich und lieb geblieben und wünscht sich ein Zuhause mit Herz und engem Familienanschluss. Über den Besuch einer Hundeschule würde sich der intelligente Hund freuen .
Vor kurzem waren sie beinahe schon eine Rarität geworden , die Möpse. Nun aber ist die Rasse wieder " in" und jeder möchte ein Möpschen sein eigen nennen. Charlotte ist eine Möpsin und kommt aus Massenzucht. Ein abgestumpftes Wesen, nur dazu geboren und gebraucht um Welpen zu gebären.
Lesen Sie ihre Geschichte : Mopsdame Charlotte braucht Hilfe und sucht ein Zuhause !
Auf der Hundewiese Seekirchen am Wallersee lernen meine Schützlinge soziales Verhalten .....
Artikel in den Flachgauer Nachrichten vom 29.7.2010 "Freiraum für Hund und Mensch"
(http://search.salzburg.com/articles/11977097)
Artikel im Salzburger Fenster vom 16.8.2010 "Ein Paradies für alle Hunde in Seekirchen"
(http://www.salzburger-fenster.at/redaktionell/lokales/551)
Artikel in mitten:drin 09/2010, S. 52 f: "Michael Aufhauser spricht in Seekirchen" und "Leinen los" (http://www.mitten-drin.at/0610/index.html)
Artikel in der Kronen Zeitung vom 18.9.2010, S. 18 f: "Wunsch nach mehr Hundewiesen in Salzburg" (http://www.krone.at/salzburg)
Vortrag mit Michael Aufhauser über die Bedeutung seines Pilotprojektes
"Hundefreilaufwiese" und die Philosophie von Gut Aiderbichl
Samstag, 18. September 2010, 19 Uhr 30 beim Hofwirt Seekirchen/Wallersee
Info unter info@tierhoffnung-ines.at
Brief von einem Arbeitnehmer aus einer Perrera
Ich glaube, unsere Gesellschaft braucht ein Weckruf. Als Leiter einer Perrera , werde ich was mit Euch teilen ... ein Blick von "innen", wenn Ihr mir erlaubt.
Zunächst an alle Züchter und Verkäufer von Hunden, Ihr solltet zumindest einen Tag in einer Perrera arbeiten. Wenn Ihr vielleicht den traurigen, verlorenen Blick in den Augen der Hunde seht, würdet Ihr Eure Meinung ändern und nicht an Menschen verkaufen, die ihr gar nicht kennt. Gerade diese Welpen könnten am Ende in meiner Perrera landen, wenn er nicht mehr ein süßes Hundebaby ist. Wie würdet Ihr euch fühlen, wenn Ihr wüsstet, dass es eine 90%ige Chance besteht, dass dieser Hund nie mehr aus dem Zwinger kommt, wenn er erstmal hier landet? 50% der Hunde, die hier abgegeben werden oder verirrt rum laufen sind reinrassige Tiere.
Hier die häufigsten Ausreden die ich höre, sind:
"Wir sind umgezogen und ich kann unseren Hund / unsere Katze nicht mitnehmen." Wirklich? Wohin ziehen Sie denn und warum suchen Sie sich nicht eine Wohnung oder ein Haus in dem sie mit ihrem Tier leben können?
"Der Hund wurde größer, als wir dachten." Und was dachten Sie denn wie große ein deutscher Schäferhund wird????
"Ich habe keine Zeit mehr für das Tier". Wirklich? Ich arbeite 10 oder 12 Stunden am Tag und ich habe immer noch Zeit für meine 6 Hunde.
"Er zerstört meinen ganzen Garten " Also, warum haben Sie ihn nicht im Haus mit der Familie?
Dann sagen sie immer: "Wir wollen nicht nerven und darauf beharren, dass Sie ihm ein gutes Zuhause suchen, denn wir wissen, dass sie ihn adoptieren werden, er ist nämlich ein guter Hund.“ Das Traurige daran ist, dass Dein Haustier nicht adoptiert wird und weißt Du, wie stressig es in einem Zwinger ist? Nun, lass es mich Dir mal erklären:
Dein Tier hat 72 Stunden Zeit eine neue Familie zu finden. Manchmal ein wenig länger, wenn die Zwinger nicht so voll sind und er völlig gesund bleibt. Wenn Dein Tier sich erkältet, stirbt es.
Die Katzen sehen ihrem sicheren Tod entgegen.
Dein Haustier wird in einen kleinen Käfig eingesperrt, umgeben vom lauten Bellen und Schreien von 25 anderen Tieren.
Dein Haustier wird weinen und deprimiert sein und auf seine Familie warten, die ihn verlassen hat. Wenn Dein Tier Glück hat und es genügend Freiwillige gibt, könnte es sein, dass er mal ausgeführt wird. Wenn nicht, wird Dein Haustier keinerlei Aufmerksamkeit erhalten, abgesehen von einem Teller mit Essen welcher unter die Zwingertür geschoben wird und eine Dusche mit Wasser, um die Exkremente raus zu spülen.
Wenn Dein Hund groß, schwarz oder einer Kampfhundrasse (Pit Bull, Dogge ...) angehörthast Du ihn in den sicheren Tod geführt in dem Augenblick in dem Du mit ihm durch die Tür gekommen bist. Diese Hunde werden in der Regel nicht angenommen. Egal wie "süß" oder wie "trainiert" er ist.
Wenn Dein Hund nicht in den 72 Stunden adoptiert wird und die Perrera voll istwird er sterben.
Wenn die Perrera nicht voll ist und Dein Hund attraktiv und süß ist, kann man möglicherweise seine Hinrichtung verzögern, aber nicht für lange.
Die meisten Hunde werden sofort umgebracht, wenn sie sich aggressiv zeigen, aber selbst der ruhigste Hund kann solch ein Verhalten zeigen, wenn er eingesperrt wird und die Veränderungen seines Umfeldes nicht verträgt.
Wenn Dein Hund sich mit Zwingerhusten infiziert (Canine infektiöse Tracheobronchitis) oder einer anderen Infektionen der Atemwege, wird er unverzüglich getötet, einfach weil wir keine Ressourcen haben, um Therapien in Höhe von 150,-- € zu bezahlen.
Und nun möchte ich Euch was über die Euthanasie schreiben für all die, die noch nie erlebt haben, wie ein vollkommen gesundes Tier umgebracht wird:
Als erstes werden die Hunde mit einer Leine aus ihrem Zwinger geholt, sie denken, dass sie spazieren gehen werden und wedeln mit dem Schwanz.
Bis wir in "den Raum" kommen, dort bremst jeder Hund ab. Ich bin davon überzeugt, dass sie den Tod und alle verlorenen Seelen riechen, die dort sterben mussten. Es ist seltsam, aber es passiert mit jedem von ihnen.
Dein Hund oder deine Katze wird von 1-2 Menschen gehalten, je nachdem wie nervös oder groß das Tier ist. Dann wird jemand von der Verwaltung oder ein Tierarzt den Sterbeprozess einleiten. Es wird eine Ader in ihrem Vorderbein gesucht eine Dosis einer "pinken Substanz" injiziert. Hoffentlich ist Dein Haustier nicht scheu, wenn es von mehreren gehalten wird. Ich habe Hunde gesehen, die sich die Kanüle raus gerissen haben und in ihrem Blut gebadet haben, begleitet von lauten Weinen und Schreien. Viele schlafen nicht einfach ein, sie krampfen und ringen nach Luft und koten sich ein.
Wenn alles fertig ist, wird Dein Tier wie ein Stück Holz gestapelt auf die anderen Hunde, die schon in der Gefriertruhe liegen, um darauf zu warten wie Abfall abgeholt zu werden. Was passiert als nächstes? Wird es eingeäschert oder begraben? Wird es als Tierfutter verarbeitet? Du wirst es nicht erfahren, aber es war ja nur ein Tier und Du kannst Dir ja jederzeit ein Neues holen, richtig?
Ich hoffe, wenn Du bis hierher gelesen hast, dass sich Deine Augen getrübt haben und Dir die Bilder nicht aus dem Kopf gehen, denn ich sehe sie jeden Tag, wenn ich nach Hause komme von der Arbeit.
Ich hasse meinen Job, ich hasse es dass es ihn überhaupt gibt und ich hasse es zu wissen, dass es ihn weiterhin geben wird, wenn ihr Euch nicht ändert.
Zwischen 9 und 11 Millionen Tiere sterben weltweit jeden Tag in den Perreras und nur Du kannst das stoppen. Ich mache alles mögliche, um jedes Leben zu retten, aber die Tierheime sind immer voll und jeden Tag gibt es mehr Tiere die rein kommen als die die raus dürfen.
Bitte züchte oder kaufe nicht, solange Hunde in den Perreras sterben.
Hasse mich, wenn Du möchtest. Die Wahrheit tut immer weh und das ist nun mal die Realität. Ich hoffe nur, dass ich mit diesem Brief die Menschen erreichen kann, die züchten, ihre Tiere aussetzen oder wahllos kaufen.
Ich wünschte, jemand würde zu mir auf die Arbeit kommen und sagen: "Ich habe ihren Brief gelesen und möchte ein Tier adoptieren". Dann hätte sich alles gelohnt.
Bitte, wenn Du möchtest, dass sich das ändert, verteile meinen Brief großzügig.
Jazz M. Onster.
Alexander der Große , unter Freunden Xanderl gerufen , der ( im Tagebuch,Wuschel genannt ) bereits öfter für Aufregung gesorgt hat, hatte plötzlich von einem Tag auf den anderen keine Haare am Hals. Dafür aber einen riesengroßen, eiternden und juckenden Ausschlag. Sah beängstigend aus und machte natürlich einen sofortigen Tierarztbesuch notwendig.
Ein sogenannter "Hot Spot "und dazu auch noch mit Fieber, wurde diagnostiziert. Diverse sorgfältige Waschungen, Antibiotika , homöophatische Globulis, Teeabkochungen konnten dem armen kleinen Wicht bald helfen. Wodurch das allerdings ausgelöst wurde, bleibt ein Rätsel.
Xanderl ist noch nicht in der Vermittlung. Nach seinen Ausreissversuchen hat er zu mir großes Vertrauen entwickelt und ist immer in meiner Nähe. Traut aber anderen Zweibeinern noch nicht so recht.
Keine Zeit mehr für Hugo. Ein neuer Job , ein neuer Ort. Manchmal ist das tatsächlich so. Und damit Hugo, der ältere Goldie eine reelle Chance auf ein Weiterleben hatte, kam er zu mir. Gebracht von der Freundin, denn Frauchen war bereits an den neuen Ort gezogen. Bedankte sich artig für Hugo`s Aufnahme, versprach sich zu melden und wollte als Dank für Hugo`s Aufnahme eine Patenschaft übernehmen. Sprach ihr Bedauern aus, wie traurig sie nun sei, ihn nun nicht mehr bei sich haben zu können, denn viele Jahre lang war Hugo ihr treuer Begleiter, Tröster und Gefährte gewesen .
Hugo, Golden Retriever heute 12 Jahre jung
Die Monate vergingen und kein Frauchen meldete sich. Die versprochene Patenschaft um Futter und die notwendigen Medikamente für Hugo zu besorgen, blieb aus. Alles wie immer. Aus den Augen, aus dem Sinn, eine Lebensabschnittspartnerschaft für ein Tier einfach beendet.
Es sind nicht die großen Quälereien, die den Großteil der Arbeit im Tierschutz ausmachen. Es sind die vielen, kleinen, die unbedachten, die gar nicht böse gemeinten Gedanken - Verantwortungslosigkeiten , weshalb so viele der einst so sehr geliebten Tiere in Not geraten .
Heute trafen wir Kathy, die vor drei Wochen zu Ihrer neuen Familie gezogen ist . Sie lebt dort mit Hündin Tiffany, die ihr an Größe und Aussehen ähnelt.
Beim Anblick ihrer Mutter geriet Kathy in eine völlige Euphorie. Aufgeregt japsend und hüpfend , umtänzelte sie Julchen, drückte sich an sie, biss ihr zärtlich in die Backen. Und Julchen gluckste geradezu vor Vergnügen, wedelte begeistert und zustimmend mit ihrem Schwänzchen. Hei, was war das ein schönes und glückliches Wiedersehen ! Wir Menschen, die dieses wunderbare Geschehen beobachten durften, waren völlig ergriffen. Hier freute sich ein Tierkind völlig echt und geradezu unbänding, seine Mutter wieder zu sehen.
Traurig dachte ich an die Kälber, die kurz nach der Geburt ihren Müttern entrissen werden, an die Fohlen, die Affenkinder. All diese Wesen trennen wir menschen unbarmherzig von ihren Mütter. Deklarieren sie als Schlacht- oder Labortiere, so als ob sie einfach dafür geboren würden.
Gestern am späteren Nachmittag verschlechterte sich der Zustand des kleinen Colino rapide. Er, der noch in der vergangenen Nacht zu mir ins Bett gesprungen und dicht an mich gekuschelt, wie immer die Nacht verbracht hat, verweigerte nun jegliche Nahrungsaufnahme . Er sei nun bereit zu gehen, "sagte" er mir ganz deutlich. Leckte meine Hand, drückte noch einmal sein kleines Köpfchen fest an mich. Dann versank er in einen Dämmerzustand , lief noch einige Runden symbolisch auf seiner geliebten Hundewiese und schlief ganz sanft und friedlich ein.
Ich dachte an Irene, eine Tierschutzkollegin, die an dem Tag, als ich ihn als armseliges Häufchen Elend am Flughafen aus der Box holte, lakonisch bei seinem Anblick zu mir sagte. "Der bleibt dir , jetzt hast Du wieder einen Lhasa . " Stunden davor hatte ich Tsobo, einen 18 Jahre alten Lhasa Apso ; verloren.
Tsobo ging und Colino kam am selben Tag .
Ich hatte diese Absicht nicht, wollte den Kleinen gesund pflegen und danach liebe Menschen für ihn suchen . Aber es kam anders.....Colino war Opfer einer Misshandlung geworden und ist mit Brandverletzungen am Rücken und durchstochenem Innenohr in die Perrera gekommen . Schlechte Leber -und Nierenwerte machten ihn behandlungsbedürftig.
Wie immer, wenn ich einen geliebten Menschen oder ein geliebtes Tier verliere, helfen mir diese klugen Worte eines unbekannten nordamerikanischen Ureinwohners :
Stehe nicht weinend an meinem Grab, denn ich bin nicht darin. Ich schlafe nicht. Ich bin tausend Winde. Ich bin das Diamantglitzern im Schnee. Ich bin das Sonnenlicht auf reifem Korn. Ich bin der sanfte Herbstregen. In der ruhigen Stille des Morgenlichts , bin ich der Vogel in raschem Flug . Stehe nicht weinend an meinem Grab, ich bin nicht darin, ich bin nicht gestorben.
Dem kleinen Colino geht es nicht gut . Die drückende Hitze macht ihm zu schaffen . Die letzte Nacht hat er in feuchte Tücher gehüllt, verbracht. So war es ihm zwar wesentlich kühler und sichtlich angenehmer, gehechelt mußte doch immer wieder werden.
Die bedauernswerten Tiere im Süden sind jetzt arm dran. Nicht nur der Hitze sind sie schutzlos ausgesetzt, sie leiden auch sehr unter dem ständigem Wassermangel.
Hitzeprobleme haben aber auch den Menschen in den High Tech Zügen zugesetzt. Nachdem die moderne Klimaanlage ausfiel und kein Fenster vorhanden war, welches auch zu öffnen gewesen wäre , stieg das Barometer auf unglaubliche 50 Grad ! Welch Panik dies unter den Fahrgästen ausgelöst hat, mag ich mir gar nicht vorzustellen.
Der menschliche Glaube an die moderne Technik hat die Logik verdrängt und wie so oft erweist sich ein Fortschritt als Rückschritt.
Der kleine Colino würde sich niemals freiwillig in eine völlig geschlossene Kiste setzen !
" Leider bin ich umgezogen und kann aus Platzgründen meinen Mini Yorkshire-Terrier, Malteser, Shih tzu etc. nicht mehr behalten !"
So und ähnlich ist es immer öfter zu lesen. Ein Phänomen der Krise ? Nachdem nicht anzunehmen ist, dass Frauchen oder Herrchen nun nicht in ein Vogelhäuschen gezogen sind und da aus "Platzgründen" den Minihund nicht mehr halten können, ist wohl das Interesse am "Liebling" abgekühlt .
Ein Phänomen, das leider nun immer öfter auch in unseren Breiten zu bemerken ist. Der Rassehund der Saison, schnell, billig und völlig unüberlegt und oft aus dem Kofferraum gekauft.
Mit Tierliebe, Verantwortung für ein Mitgeschöpf und für viele Jahre, hat eine derartige Tierliebe nichts zu tun . Wohl aber mit einer noch immer Wohlstandsgesellschaft, die "alles haben muss ! " Und die Zeche zahlt das Tier, das zum Wanderpokal wird, im Tierheim landet oder sein Leben lassen muss .
letzte Fluss vergiftet, das letzte Tier getötet ist, erst dann werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann. " Indianische Weisheit
Wässrige Tomaten, angebaut auf ausgelaugten Böden, verfügbar jeden Tag im Jahr. "Lebensmittel" sind das nicht .
Unvergleichlich köstlich dagegen der aromatische Geschmack des sogenannten "Liebesapfels" , der Kulturpflanze aus Mittelamerika aus dem eigenem Hausgarten oder aus biologischem Anbau. Bereits den Azteken, Tolteken und Mayas war "Tomatl" wie die Azteken sie nannten, wohlbekannt. Eine kühlende Pflanze, die nur in den heißen Sommermonaten genossen wurde. Die Maya verwendeten die Tomate auch als Medizin .
Weniger ist mehr . Verzicht auf Quantität und ständiges Verfügbarsein , bringt Qualtität .
für alte und kranke Tiere alles andere als gut sind, versteht sich von selbst. Colino, der kleine Knirps , der , gerettet aus einer Perrera in Andalusien zu mir kam, bekommt dies im Moment zu spüren.
Am Rücken angezündet von Jugendlichen, die sich einen Spass daraus machten, ein kleines Tier quälen zu können, waren seine Nieren- und Leberwerte alles andere als gut . Infektionen taten ein übriges und so beschloss ich, Colino, der immer medikamentös versorgt werden muss, ein Zuhause für immer und ewig bei mir zu geben . Was keiner gedacht hatte , wuchsen plötzlich auf seiner verbrannten Haut auch seine Haare wieder und aus der geschundenen Hundeseele wurde zwar ein eigenwilliges aber liebenswertes Kerlchen, das glücklich seine Runden auf der Hundewiese drehte.
Seit einiger Zeit ist er stiller, ruhiger geworden, liebt es im Haus zu bleiben, will die Stufen hinab getragen zu werden . Aber verabsäumt es nie, sich vertrauenvoll an mich zu kuscheln. Gutes Futter, Nahrungsergänzungen für seine rachitischen Gelenke, die von schweren Zeiten erzählen, nimmt er gerne an.
Wie lange er noch da sein wird ist ungewiss, diese Zeit wird er geliebt und behütet verbringen.
Vor Jahren, als ich, noch wesentlich naiver, einen riesigen Stall voll von blökenden Schafen gesehen hatte, freute ich mich zu hören, dass diese Tiere nicht geschlachtet , sondern zur Milchproduktion gedacht seien. Alles sah sehr sauber und gepflegt aus, klimatisiert obendrein und geruchlos.
Beste Schafmilch würden sie geben, erzählte der Bauer, der sich von der gängigen Haltung , sowie der Feldarbeit verabschiedet hatte. Er hätte nun nur mehr Schafe, meinte er stolz, das sei modern und die Abnahme der Schafmilch gesichert.
Ringsherum idyllysche Landschaft, Obstbäume, satte Blumenwiese, alles so, wie es sich der Stadtmensch in seiner schösnten Phantasie vorstellt.
Dass diese Schafe niemals das Tageslicht sehen und an Gräsern zupfen könnten, kam mir gar nicht in den Sinn, denn ich dachte, nur nachts, würde dieser Stall den Tieren zur Sicherheit dienen. Kurz fragte ich mich , wo und auf welcher Wiese, die Tiere wohl am Tag sein würden, verwarf den Gedanken aber, da der Bauer so begeistert und nett von seinen Tieren sprach.
Heute frage ich mich, wo wohl das Futter für die Tiere herkam und ob dafür ein Stück Regenwald geopfert werden mußte ? Von Menschen angebaut, die wenig Geld für ihre Arbeit bekommen, mit Insektiziden besprüht, die bei uns längst verboten sind. Und mit Treibstoffen, die aus irgendwelchen Ölbohrungen stammen , zu uns gebracht.
Ein globaler Kreislauf, der Nahrungsmittel erzeugt , aber mit Lebensmittel wenig zu tun hat .
Nun scheint die Wunde gut zu heilen. Allerdings hat Julchen nach der Operation einige weiße Haare bekommen. Ein Phänomen, dass ich schon öfter beobachten konnte.
Gestern noch schien alles gut zu sein, die Operationswunde heilt. Und Julchen drehte abends bereits ihre geliebten Runden auf der Hundewiese . Alles schien gut zu sein. Und die netten Hundewiesenbesucher, denen Julchen`s Schicksal auch ans Herz geht, freuten sich mit uns.
Heute zeigt sich wieder ein dicker, harter Knoten . Nach einem Telefonat mit der Tierärztin und Anbetracht des nahenden Wochenendes suchen wir nachmittags die Tierarztpraxis auf und hoffen....
Beschützen statt besitzen ! Durch die aktuelle Erfahrung mit Julchen und Kathy, möchte ich auf die folgende Kampagne aufmerksam machen.
Im November 2009 haben TASSO, der ETN und der bmt gemeinsam die Kampagne \"Wühltischwelpen - nein Danke!\" gestartet. Damit haben es sich die drei Organisationen zur Aufgabe gemacht, Tierhalter über die Machenschaften der üblen Hundehändler aufzuklären und Tierleid in Zukunft sukzessive zu mindern. Denn gerade Deutschland ist einer der größten Marktplätze für Welpenvermehrer der ganz schlimmen Art. Viele Betroffene hatten sich zum großen Teil anonym bei TASSO gemeldet und ihre eigenen Erfahrungen mitgeteilt.
Das Hessische Fernsehen und RTL suchen nun Betroffene und Geschädigte aus Hessen, die ihre Geschichte vor der Kamera noch einmal erzählen möchten. Die Präsenz des Themas \"unseriöser Hundehandel\" in den Medien trägt ganz entscheidend dazu bei, dass möglichst viele Menschen darüber informiert werden, was es mit den Welpenvermehrern auf sich hat. "Damit wir unserem Ziel, den Markt der unseriösen Welpenhändler auszutrocknen näher kommen, gilt meine dringende Bitte an Betroffene aus dem Raum Hessen, sich bei TASSO zu melden", so Philip McCreight, Leiter der TASSO-Zentrale. TASSO hat dafür eine eigene Notrufnummer eingerichtet: 06190.937308. Oder mailen Sie uns unter Angabe Ihrer Telefonnummer unter: wuehltischwelpen@tasso.net
Der Verband konnte bereits abgenommen werden . Und in ein paar Tagen werden die Fäden gezogen werden können. Julchen geht es gut . Ist zwar noch ein bisschen müde, bekommt Schmerztabletten läßt sich aber das Futter bereits gut schmecken und freut sich schon auf ausgedehnte Spaziergänge .
"Wahre Schönheit kommt von innen ! " Die triste Vergangenheit dieser Hündin, die Äußerlich-und Widrigkeiten Ihres vergangenen Daseins konnten ihre edle Ausstrahlung nicht mindern .
Ganz langsam und gemächlich spaziert ein Golden Retriever die Straße entlang. Ich sitze im Auto und bin am Weg, einen dringenden Einkauf zu erledigen . Beruhigt sehe ich am Vorbeifahren, wie er sich im Schatten eines Baumes niederlegt. Sein Besitzer wird im Supermarkt sein, erkläre ich mir die Situation und fahre weiter.
Es ist ein heißer Sommertag und als ich am Rückweg bin, ist der Hund noch immer da, allerdings nun an einer anderen Stelle. Er wirkt nun desorientiert, schwankt leicht hin und her und hat sichtlich Durst . Ich kann nicht anders , steige vom Auto aus und serviere ihm Wasser im Schüsselchen. Er trinkt es gierig .
An einer Tankstelle frage ich, ob dieser Hund hier in der Gegend bekannt sei. Nachdem die Leute verneinen, verfrachte ich das erschöpfte , sichtlich unter der Hitze leidende Tier, in mein Auto.Dabei muss ich ihm helfen. Also erst mal die Vorderbeine ins Auto stellen und dann reinheben. Erschöpft legt er sich flach auf den Boden, trinkt nochmal Wasser, leckt mir die Hand und wedelt zwar ziemlich matt, aber sehr freundlich .
Mit dem Hund im Auto melde ich auf der nahegelegenen Polizeistation meinen Fund . Der Beamte nimmt die Daten auf und spricht seine Hoffnung aus , dass sich der Besitzer bald finden wird.
Und mit dem alten, sichtlich nun glücklichen , aber senilen Hundeherrn im Auto wird mir klar, dass der Goldie mein Hundealtenheim kompletieren wird, wenn nicht ich mich selber und zwar sofort auf die Suche nach den Besitzern machen würde. Also fahre ich mit dem nun bereits leise zufrieden schnarchendem Hund zurück und beginne sämtliche Häuser und Geschäfte abzuklappern . Frage da und dort.....und werde fündig.
Nette, sehr tierliebe Menschen haben den 13 Jahre alten Goldie namens Tristan, der bis vor kurzem bei der Tochter in Wohnungshaltung lebte , zu sich genommen. Er konnte nun die Treppen nicht mehr bewältigen. Und heute, als jemand unabsichtlich das Gartentor offen gelassen hatte, beschoss Tristan einen kleinen Ausflug zu unternehmen.....
Op geglückt und Julchen sieht schon optimistischer in die Welt ! Gestern nach der Op hat die Wunde stark nachgeblutet und sich mit sofort wieder mit Wundwasser gefüllt . Autoputzen war nach Julchen Krankentransport angesagt und Decken, Überzüge waschen.........neu überziehen........
Nun gilt es die Wundheilung zu unterstützen und Dränage zu wechseln, denn das Wundwasser muss abfließen. Morgen ist auch noch ein Tag und.....Tierarztbesuch angesagt.
Es gibt Tiere, die haben immer nur Pech. So eine Pechmarie ist Julchen. Als Zuchthündin wurde sie jahrelang missbraucht. Solange bis sie nicht mehr rentabel war. Mit stumpfen Blick kam sie mit ihrer Tochter Katie zu mir.
Und ein monatelanges Bemühen um ihre Gesundheit nahm ihren Anfang. Das ausgelaugte Gesäuge bildete sich nicht zurück und so mußte ein Teil der Milchleiste entfernt werden. Fortsetzung folgt, denn die Operationswunde wäre zu groß geworden, wäre dies in einer einzigen Operation gemacht worden. Langsam, ganz langsam hat sie sich erholt, die Wundheilung war schlecht . Dann hat sie an Lebensfreude gewonnen und hat freudig auf der Hundewiese ihre Runden mit den anderen Hunden gezogen. Freiheit, laufen, das war etwas das Julchen nie kennengelernt hatte. Hat mich zärtlich angestupst und gar manchmal ist sie übermütig einem Ball nachgelaufen . Langsam hat sie auch die Unförmigkeit, durch die vielen Geburten verursacht verloren . Naja, ein Vorzeigelabrador wird sie nie werden, aber wer ist schon perfekt ? Vom Charakter her ist Julchen ein Engel auf Erden. Lieb zutraulich und für jedes liebe Wort unendlich dankbar.
Dankbar, eigentlich hasse ich dieses Wort. Denn weshalb sollen uns Hunde dankbar sein, "nur" weil wir sie anständig behandeln ? Das sollte für ein Mitgeschöpf selbstverständilch sein.
Nun hat sie eine ganz große Beule am Hals bekommen, die morgen entfernt werden muss. Patenschaft für Julchen
"Der Spiegel" berichtet :
In Osteuropa werden in großem Stil Hunde für den westeuropäischen Markt
gezüchtet. Viele der Tiere überleben nur wenige Tage bei den neuen
Besitzern.
Der silbergraue VW-Bus steht ein wenig abseits an der Parkplatzzufahrt neben
dem trubeligen Markt im polnischen Slubice. Der Fahrer öffnet die
Hinterklappe. Seine Ladung braucht Luft. Sie winselt.
In dem Transporter stehen Käfige, vollgepfercht mit Hunden. Ein Wurf
winziger Yorkshire-Terrier drängelt sich aneinander, Kampfhund-Welpen lugen
zwischen den Gittern heraus, zwei Husky-Babys hocken in ihrem Kot.
Der Mann, ein Pole, spricht kaum Deutsch. Zumindest nicht, wenn seine
deutsche Kundschaft nach Dingen fragt wie Alter, Impfpässen, Herkunft.
Achselzuckend zieht er einen Packen Tierpässe hervor. Die sind
offensichtlich gefälscht.
Doch viele Kunden, die über den Grenzübergang Frankfurt (Oder) zur
Schnäppchenjagd kommen, wollen das nicht wahrhaben. Zu süß sind die Welpen,
zu groß ist das Mitleid mit den Kreaturen. Und zu verlockend der Preis:
Rassehunde kosten bei seriösen Züchtern Hunderte Euro, hier bekommt man
einen Szenehund schon für 35 bis 50 Euro.
Wer da zugreift, ist nicht nur stolzer Hundebesitzer, sondern schnell auch
ein Opfer der osteuropäischen Welpenmafia. Im großen Stil und unter
erbarmungswürdigen Zuständen werden Hunde in Polen, Ungarn, Rumänien und der
Ukraine für den westeuropäischen Markt produziert. Gefüttert mit Abfall und
eingepfercht in dreckigen Zwingern müssen die Hündinnen zweimal pro Jahr
werfen, bis sie ausgelaugt verenden. Die Welpen werden viel zu früh, oft
schon im Alter von vier Wochen, auf den Märkten verramscht. Kein Wunder,
dass sie immungeschwächt und manchmal verhaltensgestört sind.
"Der Welpenhandel ist ein Millionengeschäft geworden", sagt Birgitt
Thiesmann von der Tierschutz-Stiftung Vier Pfoten. Die Aktivistin beobachtet
seit Jahren, wie der Markt für die Importkläffer immer stärker wächst.
Beschleuniger des Booms ist das Internet, wo die Hunde angepriesen werden,
als kämen sie von verantwortungsvollen Züchtern. Das Problem ist so groß,
dass der europäische Tierschutzverein ETN, das Haustierregister TASSO und
der Bund gegen den Missbrauch der Tiere 2010 zum Jahr "gegen den unseriösen
Welpenhandel" erklärt haben. Sie wollen aufklären und so die Nachfrage
besonders im schnäppchenliebenden Deutschland mindern.
Denn das Leid der Tiere ist beträchtlich. Aus Kostengründen sind sie weder
entwurmt noch geimpft. Illegal gelangen sie im Kofferraum über die Grenze,
ohne die nach europäischen Tierschutzbestimmungen vorgesehenen Pässe,
Impfausweise und Chip-Registrierung.
Die Kontrolleure sehen gern weg
Fliegt ein Transport auf, droht höchstens die Beschlagnahmung und eine
Geldstrafe, denn Tiere werden nach den für Sachen geltenden Vorschriften
behandelt. Zudem sehen die Kontrolleure gern weg. Die Tierheime, die die
konfiszierten Tiere aufnehmen müssten, wären dem Ansturm nicht gewachsen.
So hat niemand ein Interesse, das lukrative Geschäft zu stoppen. Geschätzte
fünf Milliarden Euro geben die Deutschen pro Jahr für die Hundehaltung aus.
Wie teuer das vermeintliche Schnäppchen kommen kann, merken viele erst, wenn
sich ihr neuer Liebling zu Hause auf dem Teppich erbricht. Im Preis sind oft
Durchfall, Staupe, Parvovirose enthalten, gratis gibt's Zwingerhusten,
Bakterien, Leberentzündung dazu.
Sandra Meier aus Danndorf hat drei Tage lang zusehen müssen, wir ihr Mops
Maja vor ihren Augen qualvoll verendete. Sie hatte die schwarze Hündin in
einem dieser Internetanzeigenportale gefunden, irgendwo bei Ebay, quoka.de
et cetera.
Der Verkäufer gab sich als Züchter aus, und weil der Preis mit 590 Euro
reell war, schöpfte sie keinen Verdacht. Auch nicht, als der Verkäufer
vorschlug, sich am Bahnhof zu treffen, weil seine Adresse im Navi nicht
verzeichnet sei. Dort zog er dann den Hund aus einem Karton, kassierte das
Geld und rauschte ab - kein Kaufvertrag, kein Impfausweis. Später stellte
sich heraus: Sein Name war falsch, die Handy-Nummer stillgelegt, und er
besorgte Hunde aller Rassen aus dem benachbarten Polen.
Zu Hause baute die Hündin nach wenigen Stunden ab. Sie hatte Durchfall und
erbrach sich. Selbst Infusionen konnten das Tier nicht mehr retten, es starb
nach vier Tagen.
Nun suchte Sandra Meier lokal weiter. In einer Zeitung sah sie einen Golden
Retriever inseriert, angeblich von einer Züchterin. Meier kaufte Fine für
990 Euro, geimpft und entwurmt. Doch diesmal wollte sie Papiere. Das kostete
eigentümlicherweise 220 Euro mehr. Als die Ahnentafel zwei Wochen später
zugeschickt wurde, glaubte Meier an einen üblen Scherz: Das Papier war
verziert mit kitschigen Comic-Hunden, die Namen der Ahnen waren frei
erfunden, und der ausstellende Verband existiert gar nicht.
"Wir stellen fest, dass auch immer mehr Deutsche im Welpenhandel
mitmischen", erklärt Birgitt Thiesmann von Vier Pfoten. Händler und findige
Privatpersonen decken sich in Polen oder auf dem ungarischen Welpenmarkt in
Monor mit Hunden ein, die sie daheim, als Züchter getarnt, verkaufen. Das
einzige Mittel gegen den unseriösen Hundehandel wären stärkere Kontrollen
und härtere Strafen. Doch dazu kann sich die Europäische Union bislang nicht
aufraffen.
Bleibt den Hundeliebhabern nur, beim Kauf aufzupassen: Empfohlen wird, den
Hund schon als Welpen mehrfach zu besuchen und darauf zu bestehen, die
Elterntiere zu sehen. Auch wer mehrere Rassen anbietet, gilt als verdächtig.
Vor Spontankäufen aus Mitleid sollte man sich tunlichst hüten, sagt
Thiesmann: "Damit heizt man nur den Wühltisch-Welpenmarkt an."
Quelle SPIEGEL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,697886,00.html
http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/news/presse/aktuell/index.html/115270
Geboren um zu leiden - Ein Hundeleben in der Gitterbox
Die English Bulldogge Fortuna kommt aus Käfighaltung. Aus einer Zuchtstation, wo kleine Hunderassen in kleinen Käfigen gehalten werden. Die Boxen aus manchmal verdreckten und durchweg verrosteten Gitterstäben werden übereinander gestapelt zu Türmen, daneben noch ein Turm und noch einer, die ganze Wand entlang. So können Hunderte von Hunden auf kleinstem Raum untergebracht werden. Wenn die Hunde Glück haben, ist der Boden der Gitterbox geschlossen und mit einem Stück Teppich oder ein bisschen Stoff ausgelegt. Wenn sie Pech haben, müssen sie ihr Leben lang mit ihren weichen Pfoten auf den schmalen rostigen Gitterstäben balancieren. Kot und Urin suchen sich ihren Weg nach unten und laufen einfach eine Etage tiefer. Wenn es ganz schlimm kommt, sind in jeder Box zwei, manchmal sogar drei Hunde untergebracht. Ganze Welpenwürfe werden in den Käfigen eng zusammen gepfercht. Oft können sich die Hunde gar nicht umdrehen, ohne über die anderen zu steigen. Fortuna war Zuchthündin und hat ihr ganzes Leben in solch einer Box verbracht.
Als Fortuna gerettet wurde, war sie zwei Jahre alt und nur noch ein Häufchen Elend. Sie wog gerade mal 14 kg und war kaum so groß wie ein Mops. Und sie konnte nicht laufen. Stattdessen robbte sie auf ihrem Oberkörper vorwärts. Auch sonst konnte sich die kleinwüchsige Bulldogge kaum bewegen. Ihre Vorderbeinchen waren eingeknickt und zeigten das so genannte Entenfüßchen-Syndrom. Solche Deformierungen können auftreten, wenn in der Wachstumsphase Mangelernährung und Bewegungsmangel zusammentreffen und die Gelenke zu wenig Nährstoffe bekommen. Die Hunde können dann vor Schwäche ihr eigenes Gewicht nicht halten und knicken immer mehr auf ihren Pfoten ein, bis sie, anatomisch gesehen, auf der „flachen Hand“ laufen - auf so genannten „Entenfüßen“.
Fortunas Hinterläufe waren außerdem merkwürdig verdreht, sie benutzte sie fast gar nicht. Ein Beinchen sah seltsam verbogen aus, das andere stellte sich beim Aufstehen quer. Wie sich später herausstellte, kann Fortuna ihre Kniegelenke überhaupt nicht beugen, ihre Hinterbeinchen sind völlig steif. Auch die unbehandelten Krallen behinderten einen festen Stand, weil sie viel zu lang gewachsen waren und sich aus Platzmangel hoch stellten, wenn Fortuna ihre Füße auf den Boden setzte. Mit ihren Augen war auch etwas nicht in Ordnung. Das Auge schaut gerade aus, während sich das andere zur Seite wegdreht. Ihr linkes Auge war gereizt und entzündet. Der kleine Hundepo war bei ihrer Ankunft quittegelb, weil die Arme ständig in ihrem eigenen Urin liegen musste. Sie ist inkontinent und hat keinen Einfluss auf das Absetzen von Kot und Urin.
Selbst für hartgesottene Tierschützer war der Anblick von Fortuna schwer zu ertragen, wenn sie sich auf ihre wackeligen Beinchen stellte und die Retter vertrauensvoll mit entzündeten Augen anblickte. In der Pflegestelle angekommen, blühte die kleine Hündin langsam auf. Sie wurde gebadet und nahm dann auf ein paar Handtüchern Platz. Dort zog sie mit ihrem Mäulchen die Handtücher zu einer kleinen Insel zusammen. Von hier aus streckte sie die erste Zeit vorsichtig ihr Köpfchen über den Rand und guckte um sich, zog ihn sofort zurück, wenn sie unsicher wurde.... Langsam lernte sie, dass ihre neue Welt größer war und nicht mehr gefährlich. Die langen Krallen wurden geschnitten, das Auge medikamentös mit Salbe behandelt. Und schon am nächsten Tag machte sie Kontakt zu den anderen Hunden und robbte aufgeregt von einem zum anderen.
Ihre ersten kleinen Schritte machte sie einige Zeit später bei einem kurzen Miniausflug in die freie Natur. Ganz vorsichtig stellte sie ein Beinchen vor das andere, wunderte sich fast selbst, dass sie vorwärts kam und genoss die ungewohnte Bewegung sichtlich. Plötzlich saß Fortuna in einer Ackerrinne fest. Sie hockte auf dem Po, die Beinchen nach vorne gestreckt und konnte nicht mehr hoch. Die Rinne war kaum 20 cm tief. Zuhause schläft Fortuna sehr viel und man bemerkt sie kaum. Ihr Handicap hat sie mittlerweile besser im Griff. Sie kann aufstehen und ganz langsam ihr Ziel anvisieren, dabei setzt sie vorsichtig ein Beinchen vor das andere, belastet aber immer noch nicht richtig. Ob sie Schmerzen hat, ist nicht zu sagen. Ein Röntgenbild zeigte die massive Zersetzung der Oberschenkelköpfe, die zum Teil schon abgebröckelt sind, und das völlige Fehlen von Hüftgelenkspfannen. Kein Wunder, dass Fortuna nicht richtig laufen kann. Auf dem Grundstück albert und hoppelt sie trotz allem fröhlich mit den Hunden herum. Das ist wichtig für die kleine Hündin, denn damit kann sie Muskulatur aufbauen und ihre kaputten Gelenke entlasten.
Fortunas Nasenlöcher sind zu eng und deswegen dauernd verschleimt. Die Pflegefamilie hilft mit täglichen Kochsalzinhalationen, der Zustand der Nase verbessert sich von Tag zu Tag. Auch das Auge erholt sich, ein kleines Loch in der Hornhaut schließt sich langsam. Wegen der Wachstumsstörungen der noch jungen Hündin werden ein Rachitis-Präparat und Muschelextrakte gegeben. Im Rudel kuschelt sie gern und buckt bei den größeren Hunden an. Oft muss sie getragen werden, weil sie nicht so viel laufen kann. Noch ist ihr Wesen eher ängstlich und unterwürfig, aber so langsam deutet sich an, dass es auch noch eine andere Fortuna gibt, die sicher irgendwann zum Vorschein kommt. Fortuna wird nie ganz gesund werden. Aber sie ist ein kleiner Sonnenschein, der sich jeden Tag das Leben neu erobert.
Jeder Arztbesuch ist für die kleine Hündin weiterhin der absolute Horror. Beim Versuch, die Hündin tierärztlich zu untersuchen, fürchtet sie sich fast zu Tode. Während einer Untersuchung kollabierte sie vor lauter Angst, sie atmete nicht mehr, der Bauch krampfte und dann sackte sie zusammen. Der Arzt musste eingreifen, um sie ins Leben zurückzuholen. Fortuna hat panische Angst vor Männern. Kaum auszudenken, was der kleinen Hündin alles in ihrem Leben widerfahren ist. Ihre Genitalien weisen untypische Verletzungen auf. Diese können von einem Missbrauch herrühren oder „nur“ von roher Gewaltanwendung bei dem Versuch, die unwillige Hündin zu decken. Weder das eine noch das andere kann bewiesen werden.
Wie viele von Fortunas Vorfahren auch schon in solchen Mini-Käfigen gehalten wurden, weiß keiner. Die Deformationen haben sie jedenfalls von einer Generation an die nächste weitergegeben. Inzucht und die hemmungslose Ausbeutung der kleinen Körper durch ständige Geburten schon von klein auf an tun ihr Übriges. Zu Recht werden solche Hundefabriken als Qualzuchten gebrandmarkt. Bei der Kastration einige Wochen später stellte der Tierarzt fest, dass die erst zweijährige Hündin schon mehrere Kaiserschnitte über sich ergehen lassen musste. Ihr Muttermund war deformiert und schlaff, die Gebärmutter entzündet und die Eierstöcke mit Zysten übersäht. Folge eines erst so kurzen Lebens als Zuchtmaschine in einer Billigwelpenproduktion.
Billige Rassehundewelpen aus dem Osten, nur wenige Wochen alt und in winzigen Käfigen zusammengedrängt . Sie hatten weder genügend, noch in der Eu gültige Papiere . Ein derartiger Transport konnte heute am Wiener Flughafen gestoppt werden.
Die Welpen sollten nach Spanien geflogen werden . Dort wären sie am Markt oder in der Zoohandlung billig verkauft worden . Welpen der unterschiedlichsten Rassen, habe ich in winzigen Glaskästen in diversen spanischen Zoohandlungen "ausgestellt " gesehen. Zu eng, zu klein um sich umzudrehen. Und von der seelischen Verfassung, in die ein solch armes Tier dadurch kommt, ganz zu schweigen.
Abgeliebt, landen sie nach oft schon kurzer Zeit in einer der vielen Perreras, wo sie nur noch auf den Tod warten. Haben sie Glück und gehören zu den wenigen Glücklichen, werden sie von Tierschützern aus den Perreras geholt. Dann werden sie wohl zu ersten Mal in ihrem Leben ordentlich geimpft , gechipt und wird ein Mittelmeertest gemacht. Findet sich eine verantwortungsvolle Familie , dann treten sie ihre Reise in eine bessere Zukunft an. Diesmal allerdings mit gültigem Eu Pass und nicht billig .
Neben düsteren Gedanken, die Tierarztrechnung hat einen unvorstellbaren Betrag ergeben, (Operation von Julchen, die Medikamente für Katie, eine Augenoperation , Antibiotika, Kastrationen und und und....) gibt es auch glückliche Fügungen.
So konnte ich am Montag in Rosenheim sehr tierliebe und vor allem sehr verantwortungsvolle Menschen kennenlernen, die einer armen Schäferhündin, die völlig unschuldig im Tierheim sitzt , ein Zuhause geben werden. Es handelt sich um Schäferhündin Santa, die seit Monaten auf ihre Chance wartet. Nun ist es soweit. Santa wird auf die Reise vorbereitet und darf in einigen Wochen das Tierheim verlassen. Ein Tierheim in dem in den letzten Jahren nur ein Notbetrieb möglich war. Ohne Heizung , nur notdürftige unisolierte Hütten machten das Überleben für die Tiere schwer. Alte Hunde und Welpen hatten es besonders schwer, die eisige Kälte des den Winter überleben zu können. Auch die heißen Sommer waren tückisch. Aber engagierte Tierheimmitarbeiter taten alles für die Tiere was in ihrer Macht stand.
Ein neues Tierheim ist dort im Entstehen . Und dieses Wochende wird der erste Teil, die ersten ordentlichen Zwinger eingeweiht.
Vulkanausbruch in Island und nichts geht mehr. Wir sitzen fest und im selben Boot. Was irgendwo auf diesem Planeten passiert, betrifft und beeinflußt auch uns. Gesprochen wird von finanziellen Verlusten, es könnte mehr bedeuten.
"Früher sei alles anders gewesen", erzählte mir eine seriöse Hundezüchterin. Da hätten die Leute auf ihren Welpen geduldig ein Jahr lang gewartet. Heute ist es anders, keiner will warten. Und sofort muss ein Welpe her. Am besten von der Rasse, die gerade in ist. Es kann nicht gewartet werden, denn die Mode wechselt.
Der "Goldie" ist schon ein bisschen out und der " Labrador" gerade in. Möpse ein derzeit begehrtes Accessoire mit dem sich, dank Massenproduktion, auch die Hausmeisterin schmücken kann. Das dies alles fühlende Lebewesen mit Persönlichkeit, speziellen Bedürfnissen und einer Lebenserwartung von mindestens 14 Jahren sind , denkt Mensch nicht.
Lebendige Schweine sollten, zwar betäubt, in einer künstlichen Lawine vergraben werden. Solange bis der Tod eintritt. Damit wollte man an den armen Schweinen testen, wielange ein Mensch in einer Lawine überleben könnte .
Die Tatsache, dass ein Mensch, der unter einer Lawine begraben ist, so schnell als möglich befreit werden sollte, dürfte klar sein. Da braucht es keinen Test, sondern nur gesunden Hausverstand . Es sei denn, es sollte dabei getestet werden, ob eventuell vor der Bergung etwaiger Lawinenopfer, noch eine Tasse Kaffee getrunken werden könnte.
Vor kurzem habe ich ein Bild von einem Menschen gesehen, der sich freiwillig im Eis einfrieren lies, ein Nervenkitzel, den sich Tiere niemals unterziehen würden. Und ohne Tiere sinnlos opfern zu müssen, könnte man sich jetzt sofort nach Haiti begeben und dort bei der Bergung der Verschütteten helfen. Testergebnis liefert die gegeenwärtige Realität, ohne weitere Tragödien simulieren zu müssen.
Die Überlebenden , für einige Tiere kam der Aufschrei der Tierschützer zu spät, werden weiterleben. Tierschutzorganisationen haben bereits angeboten, die Tiere zu übernehmenbzw. zu kaufen. Über die Bedingungen der Schweine in der Massentierhaltung, die Tatsache, dass sie bereits mit 4 Monaten schlachtreif sein müssen und über die Tiertransporte sollte auch gesprochen werden.
Wuschel ist es auch heute gelungen, durch den Zaun zu schlüpfen. Und ich im Schlafanzug unter dem Anorak, hinterdrein. Diesmal allerdings ist Wuschel mit dranhängender Leine unterwegs . Die Schleifspuren der Leine sind im Schnee zu sehen. Eine aufregende Wiederholung des gestrigen Tages . Und dann sitzt Wuschel vor der Haustüre und will rein. Phhhuuu ......
Zentimeter für Zentimeter schneide ich den winzigkleinen, völlig verwahrlosten Hund aus seinem verfilzten Fell. Der Filz hat das Stadium eines Panzers erreicht und bereits die Haut geschädigt. Ein Schicksal das leider viele, der meist unüberlegt angeschafften kleinen langhaarigen Wuschelhunde ereilt. Süss und lieb finden die Leute diese Hunde immer, von deren Bedürfnissen ahnen sie wenig. Um die Schönheit eines langhaarigen Hundes zu erhalten muss es gepflegt werden und/oder regelmäßig der Hundefriseur aufgesucht werden. Gesundes Futter spielt bei langhaarigen Rassen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Von all dem hat der kleine Wuschelhund in seinem Leben bisher noch nichts erfahren und auch ein Tierarzt hat ihn noch nie gesehen. Denn Wuschel war vor einem halben Jahr als Geburtstagsgeschenk für das Kind angeschafft worden . Bereits aus zweiter Hand sei er gewesen, wird mir erzählt und nun sei schon alt . Vier Jahre sei er nun schon alt , sooo alt. Nun an Weihnachten war er abgeliebt, hatte als Geburtstagsgeschenk vom Sommer nun ausgedient . Als Abgabegrund wird eine bei dem Kind plötzlich auftretende Allergie, genannt. "Haben Sie ein Haustier ?", hätte der Kinderarzt gefragt und als man es bejahte, mit einem"dann aber schnell, weg damit !"beantwortet.
Ein Glück für Wuschel, denn besonders gut kann es ihm nicht ergangen sein. Wuschel duckt sich, drückt sich in die allerletzte Ecke und zittert wie Espenlaub als man ihn mir, ihn respektlos von oben greifend, in die Hände drückt.
Ein kleines Häufchen Elend, verfilzt, stinkend, ängstlich und völlig verstört.